Der kleine Weinort Wehr liegt an der Obermosel zwischen Palzem und Wincheringen in einer wunderschönen Landschaft. Es ist seit 1974 Ortsteil der Gemeinde Palzem, welche zur Verbandsgemeinde Saarburg gehört. Wehr hat heute ca. 220 Einwohner und eine Fläche von 127 ha, davon 40 ha Weinbau und 21 ha Wald.
Der Ort Wehr liegt etwas abseits der Bundesstraße B419 inmitten seiner Weinlagen an einem Hang des Moseltals. Etwas weiter flussaufwärts mündet der Helfantbach in die Mosel. An dessen Talhängen ziehen sich die Weinberge bis hinter den Ort Helfant hin.
In der Nähe der Bachmündung in die Mosel fand man die Reste einer alten Befestigungsanlage, welche man lange Zeit für die Überbleibsel einer keltische Siedlung gehalten hat.
Durch Ausgrabungen konnte aber festgestellt werden, dass es sich bei den freigelegten Resten um einen 160 m langen Wall handelt, der eine mittelalterliche Fluchtburg schützte. Sie wurde vermutlich durch die Bewohner der Umgebung errichtet, um sich im 9.Jhdt bei den Raubzügen der Normannen in der Moselregion dorthin retten zu können. Der spornartige Vorsprung des Muschelkalk-Plateaus zwischen Helfanter Bach und Mosel war durch Graben und aufgeschnittenen Wall als Befestigung abgeriegelt.
Bis ins 19. Jahrhundert war Wehr geprägt von dem Nebeneinander von Fischerei in der Mosel (Fischwehr), von der Kalkbrennerei in den Kalköfen, Landwirtschaft und Weinbau. Heute hat Wehr wirtschaftlich und kulturell den Charakter einer Winzergemeinde.
Geschichte
Wehr wird um 1150 als »were« zum Bann Wincheringen gehörend im Wincheringer Güterverzeichnis des Stifts St. Simeon zum ersten Mal erwähnt. Seinen Namen hat es von einem zwischen Palzem und Wehr gelegenen Moselwehr, welcher der Fischerei diente.
Seit dem späten 15. Jahrhundert gehört Wehr zur Herrschaft Wincheringen im Herzogtum Luxemburg.
Zeittafel
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