Großregion SaarLorLux
Website Thomas Abel

Mertert und Wasserbillig

Mertert  (lux.: Mäertert) ist eine Gemeinde im Osten des Großherzogtums Luxemburg und gehört zum Kanton Grevenmacher, ebenso  wie…

Wasserbillig  (lux.: Waasserbëlleg) ist ein Ortsteil der Gemeinde Mertert an der Mündung der Sauer in die Mosel. 

Wasserbillig liegt unmittelbar an der Grenze zu Deutschland. Deutsche Grenzorte sind Wasserbilligerbrück am jenseitigen Sauerufer und Oberbillig am gegenüber liegenden Moselufer.

Die Gemeinde entstand am 22. Oktober 1796 durch eine Fusion der beiden Ortschaften Mertert und Wasserbillig. In Wasserbillig mündet die Sauer in die Mosel, in Mertert mündet die Syr in die Mosel. Am Ort des Zusammenflusses von Mosel und Sauer, dem niedrigsten Punkt des Landes, verlässt die Mosel das Land.

In Mertert befindet sich seit Abschluss der Moselkanalisierung 1964 mit dem »Port de Mertert« der einzige Frachthafen des Großherzogtums. Damit hat Luxemburg Anschluss an das europäische Binnenwasserstraßennetz und Mertert wurde zu einem Zentrum des Straßen-, Eisenbahn- und Schiffsverkehrs und zu einem Umschlagplatz für Massengüter wie Eisen und Stahl, Kohle, Erdöl, Baustoffe und Getreide.

Mertert ist stark durch den grenzüberschreitenden Handel mit Deutschland geprägt. Dies gilt vor allem für den Tanktourismus. An der Straße zwischen Wasserbillig und Mertert reihen sich etwa ein Dutzend Tankstellen aneinander. Auch die Grenzraststätte an der Autobahn zwischen Luxemburg und Bitburg/Trier wurde zu einer großen Tankanlage ausgebaut. Auch hier ist wie in fast allen Tankstellen des Landes ein Supermarkt angeschlossen, in dem vor allem Tabakwaren, Spirituosen, Kaffee und Sekt verkauft werden. Diese Waren sind in Luxemburg niedriger besteuert und daher billiger als in Deutschland.

Obwohl Mertert an der Mosel liegt, bietet es noch eine andere Sehenswürdigkeit und zwar ist der Ort auch zugleich Ausgangspunkt zu den romantischen Schluchten der Syr entlang durch Weinberge und Wälder. Ein schöner Campingplatz  befindet sich in dem früheren Schlosspark mit Teich.

Interessant sind ferner die Überreste eines gallorömischen Friedhofs im Weiler Wald zwischen Mertert und Lellig.

Auf dem Gelände eines ehemaligen Schlosses in Mertert sind schöne Parkanlagen angelegt worden, welche einen Besuch lohnen. 

             

Persönlichkeiten des Ortes:

Jacques Santer (* 1937), Präsident der Europäischen Kommission 1995–1999

     

Wasserbillig

Foto: CTHOE

Am nördlichen Ortsrand entlang verläuft mit der E 44 ein europäischer Hauptverkehrsweg, die Verlängerung der deutschen A 64. Im Ort selbst an der Kirche zweigt die Rue Nationale Luxemburgeoise (N 10) von der Hauptstraße nach Norden ab. Sie führt durch das Sauertal nach Echternach und von dort weiter nach Vianden. Die Hauptstraße von Wasserbillig (»Grande Rue«) überquert die Sauer mit einer Bogenbrücke und verbindet den Ort mit der auf deutschem Boden. Hier beginnt die B 49 auf dem Gebiet der deutschen Nachbargemeinde Wasserbilligerbrück in Richtung Trier.

Am deutschen Ufer der Sauer beginnt hier die B 418 nach Echternach. Die grenzüberschreitende Autobahn A 1 (Lux.) / A 48 (Dtschl.), das ist die bereits erwähnte Europastraße, hat sehr zur Entlastung der angespannten Verkehrssituation in Wasserbillig geführt.

      

Eine »verkehrstechnische« Besonderheit hat Wasserbillig noch zu bieten:

Eine Fähre, die einzige Autofähre an der Obermosel, ermöglicht den Autoverkehr über die Mosel ins rheinland-pfälzische Oberbillig. (siehe: ›Die Fähre Sankta Maria‹)

Die Stadt an der Mündung des Sauer war als römischer Hafen- und Umschlagplatz »Biliacum« schon im 1. Jahrhundert bekannt. Eine wichtige Fernstraße führte aus dem Rhônetal über Metz nach Trier. Beim Bau der Sauerbrücke wurden die Pfeilergründungen einer Römerbrücke über die Sauer entdeckt.

      

Warum die Endung »billig«?

Foto: Langec

Um es vorwegzunehmen: Ganz sicher nimmt der Ortsnamen keinen Bezug auf die Benzinpreise, auch nicht auf die Zigaretten- oder Kaffeepreise.

Der Bestandteil »billig« im Namen Wasserbillig lässt sich aus dem früheren Namen ableiten. Im ersten Jahrhundert ist dort eine Siedlung mit dem Namen »Biliacum« entstanden. Die gleiche Erklärung des Namens gilt für die deutschen Orte Oberbillig und Welschbillig.

Wasserbillig ist auch heute noch ein wichtiges Geschäftszentrum am Schnittpunkt des breiten Moseltales und des romantischen Sauertales. Dazu bildet Wasserbillig einen wichtigen Straßen- und Eisenbahnknotenpunkt mit Grenzübergang nach Trier.

Am Zusammenfluss dieser beiden Flüsse - an der östlichen Landesspitze - erhebt sich eine große Mosaiktafel, auf welcher das Land Luxemburg mit seinen 3 Kantonen und Wasserläufen dargestellt ist.

Besonders sehenswert ist die Barockkirche mit zwei stattlichen Haubentürmen und dem barocken Hochaltar sowie dem Glockenspiel. Die Pfarrkirche  wurde 1885-1886 neu errichtet

Für Familien ist das Aquarium in Wasserbillig ein lohnendes Ausflugsziel. In 15 Becken mit einer Größe zwischen 300 und 40.000 Liter können die Unterwasserwelten der 5 Kontinente bestaunt werden.

Wasserbillig bietet vielfältige Möglichkeiten für Wassersport, für Schiffsausflüge und für Wanderungen durch die Wälder und Weinberge der Umgebung und entlang der beiden Flüsse Mosel und Sauer.

           

Gräberstraße im Wald bei Wasserbillig (Luxemburger Mosel)

Eine Themenwanderroute führt von Wasserbillig aus in den Wald »Weiler«, wo sich einige römische Grabanlagen befinden. Hier entlang führte ehemals die römischen Fernstraßenverbindung von Trier in die Ardennen.

Ummauerte Grabbezirke, Pfeilergrabdenkmäler und Grabstelen halten noch immer die Erinnerung an die Verstorbenen bei all jenen wach, die über die Wanderwege kommen und an den stillen Grabstätten Ruhe und Muse suchen.

Auf der alten Römertrasse pulsiert der Verkehr schon lange nicht mehr. Wanderung von Meilenstein zu Meilenstein zu den Grabbezirken und zurück: ca. 13 km, Start am Grenzübergang Wasserbillig (Meilenstein).

        

Lage/Anfahrt

  • Ort: L- 6630 Wasserbillig
  • Lage der Gräberstraße: an der CR141 Richtung Mompach
  • GPS: 49.72563° N / 6.46009° O